Die Fliegende Käsedose 2.0
Mittlerweile liegt die fliegende Käsedose in einer überarbeiteten Version vor. Das Antriebs- und Aufhängungskonzept ist dabei gleichgeblieben, es wird jedoch noch mehr Augenmerk auf die Gewichtsoptimierung gelegt. In diesem Zuge werden die Ausleger für die Motoren aus einem Kupfer-Kohlefaser-Verbundstoff gefertigt. Große Teile der Käsedose sind entfernt, so dass nur das statisch Notwendigste übrigbleibt.
Aber nicht nur die Mechanik, auch die Mikro-Sensorik und Elektronik wird einer Verbesserung unterzogen. Hier liegt der Fokus insbesondere auf dem Steuergerät. Dem Luftschiff steht nun eine Transceiver Platine zur Verfügung, die nicht nur die Steuerung via PC mit einem beliebigen Joystick/Gamepad ermöglicht. Hinzugekommen ist eine Vielzahl von Sensoren: Ein Höhensensor löst auf 10 cm genau auf und ein 3D Drehratensensor sorgt für einen stabilen und ruhigen Flug. Es befinden sich noch viele weitere Sensoren „on Board“. Diese Sensordaten dienen nicht nur zur Erleichterung der Steuerung, sondern können auch in Echtzeit am PC verfolgt werden. Die Platine incl. Sender wiegt nur ca. 6 Gramm.
Highlight dieses Upgrades ist eine Full HD-Kamera, die von uns auf ein Gewicht von 25 Gramm reduziert werden konnte und während des Fluges ein Live-Bild auf ein Tablet sendet. Die gestochen scharfen Bilder mit 60 Einzelbilder pro Sekunde (FPS) speichert die Kamera außerdem auf eine interne Micro SD-Karte. Der gesamte Aufbau inklusive Akku wiegt jetzt 65 Gramm. Die Flugzeit mit abgeschalteter Kamera beträgt weit über eine Stunde. Mit Kamera im Aufnahmemodus und Live-Bild-Übertragung sind es immerhin noch ca. 15 Minuten.
Als nächstes Ziel stehen die Optimierung der Kühlkörper und Abschirmungen an der Kamera auf dem Plan, um weiteres Gewicht zu sparen. Im Gegenzug soll die Kamera wieder schwenkbar gestaltet sein, um Schwankungen im Flug auszugleichen und Perspektiv-Wechsel ohne Änderung der Flugrichtung zu ermöglichen.
Text und Fotos: Jan Bickel